Mein Wunsch ist es, Menschen zu helfen

Mein Alltag in einer HNO-Praxis

Seit September 2018 bin ich in einer Praxis bei einem HNO-Arzt. Weil ich mich für Medizin interessiere, habe ich mich für diesen Beruf entschieden. Es ist mein Traum, dass ich an die Uni gehe und studiere – irgendetwas im medizinischen Bereich. Mein Wunsch ist es, Menschen zu helfen.

An drei Tagen in der Woche arbeite ich länger. Dann muss ich schon um 8.30 Uhr in der Praxis sein. Das bedeutet: Ich muss an diesen Tagen um 5.30 Uhr aufstehen. Ich nehme schnell mein Frühstück ein oder kaufe mir etwas beim Bäcker. Wenn ich in Eile bin, richtet mir

manchmal mein Papa eine Brotzeit. Er steht auch immer früh auf, weil er schauen möchte, ob wir alle aufgestanden und nicht wieder eingeschlafen sind wie manchmal mein kleiner Bruder Ali.

In der Regel sind meine Kollegin und ich die ersten. Niemand ist sonst da, es ist noch ruhig. Wir bereiten alles vor, putzen die Instrumente, schauen, ob etwas fehlt. Wir fahren die Computer hoch und prüfen manchmal die Mails. Da ist es dann 7.30 Uhr, wenn die Praxis noch geschlossen ist.

Bis 7.45 Uhr müssen alle Kollegen da sein. Und wenn wir die Praxis um 8.30 Uhr öffnen, stehen oft schon fünf Leute vor unserer Türe. In der Vorweihnachtszeit haben uns manche einfach nur besucht und uns Geschenke vorbeigebracht, weil sie unser Team so nett finden.

Besondere Aufgaben:

Was darf ich machen? Zum Beispiel einen Hörtest durchführen. Ich hatte schon Patienten von vier bis 103 Jahren! Das vier Jahre alte Kind war sehr süß und hat den Test richtig gerne gemacht.
Bei Patienten, die sehr gut hören, dauert der Test ungefähr nur fünf Minuten. Das ist dann für mich sehr leicht. Wenn Menschen schlecht hören, werde ich immer ein bisschen traurig. Aber wir können helfen und verschreiben Hörgeräte.

Auch den Allergietest mache ich gerne. Warum? Es ist immer sehr interessant, was bei den Tests herauskommt. Wir zählen zum Beispiel Pickel auf dem Arm nach ihrer Größe von eins bis zehn. Bei zehn sind die Menschen allergisch, zum Beispiel gegen Hausstaub oder bestimmte Tiere. Wir können 20 Stoffe testen, auch Gräser und Bäume.

An langen Tagen komme ich erst um 19.30 nach Hause. Ich genieße es, mit meiner Familie gemütlich am Tisch zu sitzen und zu essen. Wir trinken auch Tee oder ich nehme mir meinen Tee mit auf mein Zimmer. Meistens übe ich dann noch mit meinen Eltern Deutsch.

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit NeuLand-Redakteurin Christine Beihofer-Arndt.

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Raphael Müller-Hotop

Ich heiße Raphael Müller-Hotop, bin Psychologe und war von Oktober 2014 bis August 2019 stellvertretender Vorstandsvorsitzender des NeuLand e.V.. Es begeistert mich jedes Mal aufs Neue das Engagement der AutorInnen und Ehrenamtlichen mitzuerleben und gemeinsam mit so vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen dieses verbindende Projekt mitzugestalten. Was mir an NeuLand außerdem besonders gefällt ist der Austausch mit den AutorInnen und unser Ziel, durch die Vermittlung eines breiten Spektrums an Perspektiven Verstehen, Kennenlernen und Dialog zu fördern.