Mein Einstieg als Migrant in die deutsche Politik

Glauben Sie, dass Immigranten in der deutschen Politik erfolgreich sein können? Ja! Lassen Sie mich über meine Erfahrungen beim Einstieg in die deutsche Politik berichten.

Einführung

Ich bin in Pakistan aufgewachsen und wie Tausende andere Studierende kam ich an die RWTH Aachen Uni, um meine Masterarbeit in der IT-Abteilung anzufertigen. Im Jahr 2012 habe ich meinen ersten Job als Informatiker in München angefangen.

Etwas fehlte in der deutschen Politik.

Deutschland ist ein Einwanderungsland und jede vierte Person hat einen Migrationshintergrund, aber in Parlamenten gibt es kaum Migrant*innen. Dadurch entsteht eine Vertretungslücke bei den Entscheidungsträger*innen.

Glauben Sie, wenn zwei Parteien ein Problem oder Missverständnis haben, kann eine Lösung gut sein, wenn sie nur von einer der beiden Parteien vorgeschlagen wird?

NEIN, natürlich müssen alle Beteiligten am Verhandlungstisch zusammenkommen und die Optionen diskutieren und eine für beide Seiten verständliche Lösung finden. Auch im Parlament, wo Gesetze gemacht werden, sollte es eine faire Vertretung aller Segmente der Gesellschaft geben.

Wie bin ich zur deutschen Politik gekommen?

Selbstverständlich sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache ein Muss. Meine erste Aufgabe bestand darin, mich über das deutsche politische System und die politischen Parteien zu informieren. Das habe ich über das Internet gemacht. Die grundlegendste Stufe sind die lokalen Ortsverbände.

Ich habe mich für eine Partei entschieden, nachdem ich über verschiedene Parteien gelesen hatte, und habe dann angefangen, ihre Sitzungen in meinem Wohnort zu besuchen.

Als Vorstandsmitglied gewählt

Nach wenigen Treffen kam die Wahl des Ortsverbandes, und ich habe mich beworben und wurde als einziger Migrant im neunköpfigen Vorstand als Vorstandsmitglied gewählt.

Mein tägliches Leben als Politiker

Ich fühle mich auf den Sitzungen immer willkommen. Ich spüre, dass es den Wunsch gibt, die Probleme durch andere Politiker zu lösen, aber da weniger Politiker*innen aus Einwanderungsländern anwesend sind, wird die Sichtweise der Einwanderer vermisst. Jetzt genieße ich meine neue Rolle wirklich. Ich lerne und wachse täglich. In Zeiten von Covid-19 nehme ich fast jeden Abend an Online-Sitzungen teil. Diese finden auf verschiedenen Ebenen statt und decken ein breites Themenspektrum ab.

Schlussfolgerung

Der Einstieg in die Politik war nicht so schwierig, wie es schien, und ich finde die politische Arbeit sehr nützlich für die Vielfalt und das gegenseitige Verständnis.

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Raphael Müller-Hotop

Ich heiße Raphael Müller-Hotop, bin Psychologe und war von Oktober 2014 bis August 2019 stellvertretender Vorstandsvorsitzender des NeuLand e.V.. Es begeistert mich jedes Mal aufs Neue das Engagement der AutorInnen und Ehrenamtlichen mitzuerleben und gemeinsam mit so vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen dieses verbindende Projekt mitzugestalten. Was mir an NeuLand außerdem besonders gefällt ist der Austausch mit den AutorInnen und unser Ziel, durch die Vermittlung eines breiten Spektrums an Perspektiven Verstehen, Kennenlernen und Dialog zu fördern.