München, den 6.11.2017
Die Kammer 2 ist in dämmriges Licht getaucht, an langen Tischen sitzen Menschen mit Fluchthintergrund mit Einheimischen zusammen und unterhalten sich angeregt. Sie trinken Tee und schlürfen Linsensuppe, die von den Mitarbeitern der Münchner Kammerspiele ausgeschenkt wird. Die Stimmung ist ausgelassen, man hat das Gefühl unter Freunden zu sein. “Gelebte Integration”, höre ich eine Deutsche an einem der langen Tischen zu ihrer Nachbarin sagen.
Wie jeden Monat wird das Welcome Café der Münchner Kammerspiele von kulturellen Einlagen begleitet. Und so kommen wir in den Genuss der Trommeln des intergroove –rhythm lab, das als Abschlussperformance der Biennale aus einer Projektwoche mit SchülerInnen aus dem Projekt “FlüB&S – Flüchtlinge in Beruf und Schule” der Münchner Volkshochschule und der Klassen 10 des Pestalozzi-Gymnasiums hervorgegangen ist.
Anschließend haben wir die tolle Gelegenheit bekommen das Programm mit einer Lesestunde abzurunden. Moderiert von Denijen Pauljevic vom Projekt “wir machen das” lesen unsere vier Autoren Mohammad Ali Mosavi aus Afghanistan, Lilian Ikulumet aus Uganda, Asef Naderi aus Afghanistan und Adnan Albash aus Syrien ihre Texte der aktuellen Ausgaben. Es geht um ernste Themen wie den Umgang mit unserer Welt und Rassismus, aber auch um gesellschaftliche Hürden, etwa beim Online Dating und der Integration in die Bayrische Gesellschaft. Nachdenklich, berührt und mit einem positiven Gefühl einen tollen Abend gelebter Integration mit Freunden verbracht zu haben, verlassen wir schließlich die Kammer 2, um im dunklen novemberlichen Regen heim zu gehen. Wir möchten den Münchner Kammerspielen herzlich für die Gelegenheit danken, die Lesung zur 6. Ausgabe der NeuLand-Zeitung im Rahmen des Welcome Cafés auszurichten. Außerdem danken wir Denijen Pauljevic für die tolle Moderation.