Ein Licht für mich

Vor ein paar Wochen wollte ich mit meinem Fahrrad vom Heimeranplatz zu meinem Freund fahren. Es war schon dunkel, und mein Fahrradlicht war vorne und hinten kaputt.

Zwei junge Polizisten kamen zu mir und sagten freundlich „Servus“ und,  dass mein Licht nicht geht. Ich hatte keine Angst, weil ich schon gehört hatte, dass in Deutschland die Polizei immer so nett ist.

Ich sagte, dass mein Licht gerade kaputt gegangen ist. Der eine fragte, ob ich es nochmal probieren kann. Ich probierte es schon, aber er meinte, ich solle es nochmal probieren. Aber es ging nicht.

Dann wollte er meinen Ausweis sehen und fragte, ob ich Arbeit habe. Ich glaube, er hat gesehen, dass ich in Deutschland nie etwas Falsches gemacht habe.

Ich sagte, ich habe schon eine Arbeit gefunden – seit etwa  2 Wochen.

Der Polizist sagte: „Kauf dir ein Licht, und dann beschützt es dich“.

Am Ende wünschte er mir noch einen schönen Abend und sagte „Ciao“.

Für mich war das ein sehr schönes Erlebnis, weil ich nicht bestraft wurde, sondern besonders nett behandelt wurde.  Es war meine erste Begegnung mit der Polizei, und die beiden Polizisten hatten eine lachende Sprache für mich.

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Raphael Müller-Hotop

Ich heiße Raphael Müller-Hotop, bin Psychologe und war von Oktober 2014 bis August 2019 stellvertretender Vorstandsvorsitzender des NeuLand e.V.. Es begeistert mich jedes Mal aufs Neue das Engagement der AutorInnen und Ehrenamtlichen mitzuerleben und gemeinsam mit so vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen dieses verbindende Projekt mitzugestalten. Was mir an NeuLand außerdem besonders gefällt ist der Austausch mit den AutorInnen und unser Ziel, durch die Vermittlung eines breiten Spektrums an Perspektiven Verstehen, Kennenlernen und Dialog zu fördern.